Start eines der größten Bauprojekte der europäischen Chemiebranche im Jahr 2006

Werksverlagerung eines Kunststoffherstellers in den Industriepark Höchst

Das steigende Verkehrsaufkommen am Frankfurter Flughafen machte den Bau einer neuen Start- und Landebahn notwendig, die im Jahr 2011 in Betrieb genommen wurde. Dies hatte auch Auswirkungen 
außerhalb des Flughafengeländes: Das Werk des Kunststoffherstellers Ticona in Kelsterbach war dem Projekt schlicht im Weg; es hätte nicht in sicherer Höhe überflogen werden können. Also war eine Verlagerung unumgänglich.

Rund 670 Millionen Euro zahlte Flughafenbetreiber Fraport, dessen Hauptaktionär das Land Hessen ist, Ticona für den „Umzug“. Als neuer Standort wurde das Gelände des Industrieparks Höchst in Frankfurt ausgesucht. Die ideale Lage am Main war sicher ein wichtiger Faktor für die Entscheidung, das neue Werk im Industriepark Höchst entstehen 
zu lassen. Außerdem stand hier eine fertige Infrastruktur zur Dampf- und Energieversorgung zur Verfügung, während man in Kelsterbach noch Selbstversorger war. Unter anderem auch deshalb benötigt der Neubau im Vergleich zur Altanlage nur ein Drittel der Fläche.

Die Standortwahl erwies sich schon bei dem Bau der neuen Anlagen als Vorteil. Große Anlagenteile konnten so von Binnenschiffen angeliefert, mittels Krane umgeschlagen und über kurze Wege direkt zur Baustelle transportiert werden. Drei Jahre dauerten die Vorbereitungen und der Bau des neuen Werkes. Es war  eines der größten Bauprojekte der europäischen Chemiebranche in den letzten zehn Jahren und ein Dauerprojekt für RIGA MAINZ sowie dem Firmenverbund RIGA BAUMANN.
Im Sommer/Herbst 2011 war es dann soweit, es wurden im alten Werk "die Koffer gepackt": Obwohl ein großer Teil der alten Anlagen verschrottet wurde, gab es auch etliche Elemente, die nach der Demontage zwischengelagert und dann in die neue Anlage integriert wurden oder die als Ersatzteile vorgehalten werden.

EQUIPMENT: DIV. TELESKOP-KRANE, CC 2500, TRANSPORTFAHRZEUGE UND KESSELBRÜCKEN >  :

Ticona-Anlagen demontiert.

Mit zahlreichen Kran- und Transporteinsätzen wurden eine große Anzahl von Behältern, Kolonnen, Wärmetauschern und teilweise der dazugehörige Stahlbau demontiert und abtransportiert. Hierbei war eine der größten Herausforderungen die Koordination der Krane in dem oft sehr engen Gelände.

Was von den Industrieanlagen übrig blieb, wurde von 2011 bis 2013 rückgebaut. Die Flächen in Kelsterbach werden nun vom Flughafenbetreiber Fraport für Gewerbeansiedlungen genutzt.