Deckel drauf
Parallelverschub einer 160 t schweren Deckenplatte in zwanzig Minuten
Hohe Hubkraft bei geringem Platzbedarf, das ist die knappe Beschreibung unseres Hebe- Und Verschiebesystems GHS 3-1000 der Firma Greiner. Im Zuge der Sanierung einer Bahnüberführung in Trier-Ehrang konnte unsere Neuanschaffung wieder ihre Stärken beweisen. Es galt, die parallel zur Fahrtrasse errichtete Deckenplatte des Bauwerkes um dreizehn Meter zu verschieben. Eine normale Bauweise von Brücken benötigt mehrere Wochen, allein durch den Aufbau der Schalung und Einbau der Armierung. Ganz zu schweigen von der Zeit bis zur Aushärtung des vor-Ort-Betons. Um Einschränkungen und Sperrzeiten des Bahnverkehres zu minimieren, werden immer öfters Fertigteile in direkter Nähe zur Baustelle hergestellt, die dann nach einem kurzen Transportweg komplett eingebracht werden können.
Unser Team, bestehend aus vier Montagefachkräften und dem Projektleiter, benötigte dank der kompakten Maßes des GHS 3-1000 Systems nur zwei Lastwagen zum Transport des gesamten Equipments. Sämtliche Montagearbeiten vom Legen und Ausrichten der Laufschienen bis zum Aufsetzen der Träger zur Lastverteilung konnten vor Ort mit einem Ladekran erledigt werden, sodass kein zusätzlicher Mobilkran oder Telelader notwendig waren, um die Arbeiten durchzuführen. Der unkomplizierte Aufbau der elektrisch betriebenen Geräte der neuesten Generation ohne Verbindungen per Hydraulikschlauch vermindert Stolpergefahren und ermöglicht präzise Steuerbewegungen.
Leise summen die Elektromotoren und heben die dicken Kolben der vier Hydraulikzylinder an. Problemlos pressen sie die zwei massiven roten mit Schutzmatten belegten Träger gegen die 160 Tonnen schwere, einen Meter dicke Betonplatte. Gleichmäßig und ohne große Mühe hebt sich nun auch die Platte. Das Aufnehmen des Elementes unter dem Schwerpunkt gestaltet sich dank detaillierter Vorplanung reibungslos. Als etwa dreißig Zentimeter Luft zwischen der Stützkonstruktion und dem Betonklotz sind, stoppt die Hebebewegung und der horizontale Verschub beginnt. Die leisen Motoren sorgen mit ihrer stufenlosen Kraft dafür, dass alle Kommandos der Einweiser klar zu hören sind und die Bewegungen in alle Richtungen unterbrechungsfrei geschehen. Der eigentliche Verschub des Fertigteiles dauert nur zwanzig Minuten, ehe die Platte punktgenau in der Endposition auf einem Hilfsgerüst abgesetzt werden kann. Danach beginnen die Arbeiten zur Verbindung der seitlich herausragenden Armierung mit den vorab hergestellten Bohrpfählen.
Unsere Mannschaft fährt die vier Einheiten des Hebe- und Verschiebesystems unter dem Bauteil heraus und beginnt mit der Demontage der Träger. Zügig sind auch die vier fahrbaren Einheiten unter Planen verpackt und bereit für den Abtransport. Danach geht es an den Rückbau der Laufschienen.