Eine Tür muss durch die Tür
Im Condor Trainingszentrum nahe dem Flughafengelände Frankfurt ist es möglich, Flugzeugbesatzungen unter realistischen Bedingungen in Simulatoren – sogenannten „Mockups“ – der Flugzeugtypen Airbus A320/321 und Boeing 767 zu trainieren.
Für uns war dies nicht der erste Einsatz im Trainingszentrum. Diesmal hatten wir den Auftrag, mehrere sogenannte Doortrainer in den Keller des Gebäudes einzubringen. Bei einem Doortrainer handelt es sich um einen Notausgang inklusive der dazugehörigen Sitzreihe oder auch um einen Einstieg einer Boeing 757 zum Trainieren der technischen Vorgänge beim Öffnen in einer möglichen Notsituation.
Um größere Umbau- oder Montageaktionen zu vermeiden, suchte unser Projektingenieur nach einer Lösung, den zur Verfügung stehenden Seiteneingang zu nutzen. Die Schwierigkeit lag in der Höhe des Eingangs, welcher nur minimal höher war als die einzubringenden Einsatzteile. Bei dem knapp 2,90 Meter hohen Eingang und den 2,40 Metern Gesamthöhe der Doortrainer blieb kein Platz mehr für den Kranausleger des für den Einsatz gewählten 16 Tonnen Fassi Ladekrans F 660 AXP. Ein einfaches Anschlagen, Hineinteleskopieren und Absetzen im Kellergeschoss war aus diesem Grund nicht möglich. So bereiteten wir eine genau berechnete Verlängerung des hinter dem Eingang befindlichen Treppenpodestes vor.
Am ersten Tag des Einsatzes entfernte unser Montageteam vor Ort das Treppengeländer und montierte das Podest. Der Hub am zweiten Tag musste in jeweils drei Schritten durchgeführt werden. Im ersten Schritt hob der Ladekran einen Doortrainer auf eine Stahlplatte draußen vor dem Eingang. Mit einem Hubwagen wurde dieser dann vorsichtig in das Gebäude auf das 3,60 Meter breite Podest gezogen. Die Öffnung bot nun gerade genug Raum zum Anschlagen. Durch den Einsatz des an dem Kran befindlichen Zusatzknickarms (Techno Chip Prolink) war es nun möglich, nach einem zweiten Anschlagen das 1,5 Tonnen schwere Trainingselement in das Kellergeschoss abzulassen. Das gleiche Verfahren wurde auch bei den weiteren Doortrainern angewandt. Der Abbau der Installation am Treppenpodest erfolgte an einem dritten Tag.
Der längere, mit einem doppelten Kniehebelsystem verbundene Knickarm machte es möglich, den Arbeitswinkel auf 10 bis 15 Grad über die Horizontallinie zu überstrecken. So konnte der Einsatz mit vergleichsweise geringem Aufwand für den Auftraggeber erfolgreich durchgeführt werden.