Kolosse auf Reisen

Vier riesige Transporte für Werkneubau der BASF in Chalampé

82,7 Meter Länge, 9,13 Meter Durchmesser und 512 Tonnen Gewicht. Eine Kolonne in diesen gewaltigen Dimensionen muss nur selten über öffentliche Straßen transportiert werden. Für uns war es der Teil eines großen Einsatzes für einen Werksneubau bei Alsachimie auf der französischen Seite des Rheines in Chalampé. Insgesamt galt es vier Kolonnen in zwei Abschnitten zu bewegen. Der erste Teil war Entladung vom Schiff und Transport in eine angemietete Lagerhalle in der Größe zweier Fußballfelder. Nur für diesen Zweck mussten extra die Einfahrtstore der Hallen erhöht werden. Die Entladung aus den Schiffen erfolgte im Tridemhub von LR1750/2, LTM 1650-8.1 sowie LTM 1450-8.1. Transportiert wurden die Behälter mittels SPMT. In der Halle wurden die Rohbehälter je nach Größe dann mittels Power-Lift-Tower, GHS 3-1000 sowie im Tandemhub zweier Mobilkrane entladen und auf Absetzdosen und Lastverteilplatten abgesetzt. Die Arbeiten zur Vervollständigung, wie Montage von Isolierung, Leitungen und Aufstiegsplattformen dauerten dann vier Monate. 


Im zweiten Teil galt es die vier Kolonnen mit Gewichten von 512, 196, 66 und 33 Tonnen dann in drei Nächten über fünf Kilometer öffentliche Straßen auf das Werksgelände zu bringen. Die kleinste Kolonne wurde mittels Semiauflieger verfahren. Für die größeren Teile waren 32 SPMT-Achsen mit drei Powerpacks notwendig. Zur besseren Manövrierbarkeit wurden die  SPMT parallelgekuppelt und in zwei Gruppen von zwanzig und zwölf Achsen mit Drehgestellen unter der Last verteilt. Das Transportgut wurde an armdicken Stahlseilen hängend mittels Hubsystemen angehoben, damit die Absetzdosen entfernt und die Transporteinheiten unter der Last positioniert werden konnten. Bereits die Ausfahrt aus der Halle wurde zur Herausforderung, da durch die Anbauten bei Breiten von über neun Metern nur wenige Zentimeter Luft auf beiden Seiten übrig blieben. Der nächtliche Transport war genau getaktet, da die Route direkt an einem wichtigen Zentrallager der Automobilindustrie vorbeiführte, dessen LKW pünktlich das Werk anfahren und verlassen mussten, um die Lieferketten nicht zu gefährden. 
Zur Vorbereitung auf der Strecke wurden Schilder entfernt, Kurven großzügig mit Fahrwegplatten ausgelegt und zwei Hochspannungsleitungen mussten mit speziell geerdeten Kranen angehoben werden. Dadurch konnte der Transport mit 2,5 m Sicherheitsabstand gefahrlos passieren. Zwei Kurven auf der Strecke wären ohne einen Richtungswechsel nicht nutzbar gewesen.

Alle vier Transporte wurden problemlos im taghell beleuchteten Werksgelände empfangen. Für den Überbau von sechs Gleisen wurden weitere 1.200 m2 Fahrbahnbleche verlegt. Vor Ort standen zwei Raupenkrane für den Aufbau bereit. Die Hauptlast übernahm ein Terex CC 8800-1 Raupenkran mit 108 m Hauptmast und 655 Tonnen Kontergewicht verteilt auf Drehbühne und Schwebeballast. Als Hilfskran diente ein zusätzlicher ein CC 2800-1 mit 48 Metern Ausleger.

Eingesetztes Equipment