Einsatz in Darmstadt: 320 t schwere Brücke eingebracht

Einsatz in Darmstadt: 320 t schwere Brücke eingebracht

320 t schwerer Brückentausch besonders effizient durchgeführt

Zum gesamten Einsatz gibt es hier auch einen Film.

Im Auftrag der IHT Ingenieur-, Hoch- und Tiefbau GmbH / Arge Ersatzneubau EÜ Mainzer Straße in Darmstadt ersetzt Riga Mainz in die Jahre gekommene Bahnbrücken der Deutschen Bundesbahn. SPMT Achslinien von SCHEUERLE und eine ganz spezielle Hebeanlage erlauben dem Kranunternehmen und Schwerguttransporteur Riga Mainz eine besonders wirtschaftliche und schnelle Arbeitsweise. 

An nur einem Wochenende eine sanierungsbedürftige Bahnbrücke durch ein neues, 320 Tonnen schweres Beton-Bauwerk ersetzen und noch dazu, ohne die Oberleitungen zu entfernen, so lautete die ganz besondere Aufgabe für Riga Mainz. Die Brücke ist nur eine von acht, die parallel zueinander verlaufen und die Mainzer Straße in Darmstadt queren. Der Kran- und Schwerlastunternehmen aus Mainz soll nach und nach alle ersetzen. Der Haken an der Sache: Während die erste Brücke sich noch nahe an der Straße befindet, rückt jede weitere Überführung sechs Meter tiefer ins Gleisbett hinein. „Die ersten Brücken könnten wir noch von der Straße aus mit einem Mobilkran anheben. Aber die weiter dahinter befindlichen erreichen wir auf diese Weise nicht. Zumindest wäre der Einsatz eines Krans mit entsprechender Reichweite sehr aufwändig und teuer. Deswegen haben wir nach einer wirtschaftlicheren Lösung gesucht“, erklärt Uwe Langer, Geschäftsführer von Riga Mainz.

SPMT ermöglicht Riga Mainz besonders effiziente Arbeitsweise
Ein Jahr hatte das Mainzer Unternehmen Zeit, eine ökonomische Lösung für diese komplexe Kombination aus Transport, Abriss und Montage zu entwickeln. Wichtiger Bestandteil dieses Einsatzes sind SPMT (Self Propelled Modular Transporter) von SCHEUERLE. Als Aufnahme für die neue Betonbrücke dient eine Seitenträgerbrücke zwischen den beiden, elektronisch miteinander verbundenen Transportplattformen. Insgesamt 20 SPMT Achslinien sind nötig, um die Gesamtlast von 570 Tonnen aufzunehmen. Auf die Seitenträgerbrücke installierte Riga Mainz eine selbstentwickelte und nach eigenen Aussagen in Deutschland bislang einmalige Verfahrenstechnik mit einer Hubkraft von 500 Tonnen. Ein weiterer Vorteil der zum Patent angemeldeten Hubanlage ist die verhältnismäßig geringe Bauhöhe. Der Transport inklusive Ladegut kann somit gefahrlos unter den Oberleitungen hindurch fahren. Dies erspart dem Bauherrn eine Menge Zeit und erhebliche Kosten.

Vielwegelenkung ermöglicht es, Brücke seitlich einzufahren
Ebenso durchdacht wie Transportmodule und Hebetechnik ist das Vorgehen von Riga Mainz. „Wir fahren mit den beiden SPMT Plattformen auf der Straße unter die alte Brücke, trennen sie aus den Verankerungen und drücken sie anschließend mit Hilfe der Hebeanlage heraus. Dann können wir das alte Bauwerk auf den SPMT aus dem Gleisbett fahren. Anschließend hängen wir die neue Brücke in die Seitenträgerbrücke ein und bringen sie über eine der übrigen Brücken ins Gleisbett ein. Sobald sie auf der richtigen Höhe angekommen ist, manövrieren wir sie mit Hilfe der elektronischen Vielwegelenkung seitwärts unter den Oberleitungen hindurch in die entstandene Lücke und setzen sie dort ein“, erklärt Langer. Dieses Prozedere wiederholt Riga Mainz, bis alle der acht Brücken ausgetauscht sind.