Montage im Namen der Wissenschaft

Einbringen von Kältemaschinen am naturwissenschaftlichen Campus Riedberg

Das alte Gebäude des Fachbereichs Chemie der Johann-Wolfgang von-Goethe-Universität war in die Jahre gekommen. Deshalb entstand auf dem naturwissenschaftlichen Campus Riedberg ein neues, hochmodernes Institutsgebäude, das die unterirdische Technikzentrale für den gesamten Campus und weitere Bauabschnitte beinhaltet. Der Neubau wurde als Meilenstein der Campusentwicklung hin zur Science City beschrieben. Es entstanden unter anderem flexible Forschungsflächen für Mehrzweckpraktika, ein Chemikalienlager und spezielle Labore für anorganische und analytische Chemie, organische Chemie und chemische Biologie. Zur Versorgung hatten die Technikplaner sieben leistungsfähige Kältemaschinen und zwei Pufferspeicher vorgesehen, die essenziell für die Klimatisierung und technische Infra-struktur waren und mit größter Sorgfalt in das viergeschossige Gebäude eingebracht werden mussten.

Die Kältemaschinen wogen jeweils über sieben Tonnen bei einer Länge von 4,73 m und einer Breite von etwa einem Meter. Die Pufferspeicher hatten eine Höhe von 4,36 m, waren deutlich voluminöser im Durchmesser und mussten über ein Podest zum Einbauort abgelassen werden. Wir überzeugten den Auftraggeber Apleona Wolfferts Gebäudetechnik GmbH mit einem durchdachten Transport- und Einbaukonzept. Ziel war es, die schweren Komponenten sicher, effizient und ohne Beeinträchtigung des laufenden Baufortschritts zu installieren. Im ersten Schritt wurden die Anlagenteile vor dem Gebäude mit Hilfe unseres LTM 1060-3.1 entladen und auf den elektrischen Transportfahrwerken abgesetzt. Die zwei Pufferspeicher mit einem Gewicht von je 1,6 t wurden bis zur Einbaustelle verfahren und dort von unserem Elektrokran Hoeflon C6e aufgenommen. Der Kran musste vorab zentimetergenau positioniert werden, damit die Abstützung das Gewicht genau auf die Stahlträger des Podests verteilte.

Für diesen Einsatz wurde der Jib demontiert und nur mit dem Hauptausleger gearbeitet, der direkt an der Lastöse oben am Behälter befestigt war. Am anderen Ende des Speichers wurde ein kompaktes drei Tonnen Hubportal eingesetzt. Während der Kran langsam anhob, ließ das Hubportal die Unterseite bis zur Bodenplatte, unterhalb des Podests, ab und brachte die Speicher mit einem Durchmesser von zwei Metern so in die Vertikale. Die endgültige Position konnte dann mittels Ausschub des Hoeflon erreicht werden. Für das Verfahren der deutlich schwereren Kältemaschinen musste zunächst die Tragfähigkeit der Gitterroste mittels Lastverteilmatten erhöht werden, da diese dem Gewicht sonst nicht standgehalten hätten. Die Matten wurden großflächig verlegt, um das Gewicht auf den Kreuzrahmenunterbau zu verteilen.

Außerdem musste zweimal ein Höhenversatz zum Standort überwunden werden. Unsere Monteure bauten dafür aus Matten und Unterbauhölzern eine Rampe, die das Elektrofahrwerk sicher und behutsam überfahren konnte. Der Richtmeister und sein Team, bestehend aus zwei erfahrenen Monteuren und dem Kranführer, konnten die sieben Kältemaschinen ohne Kraftanstrengung millimetergenau positionieren und mittels einfacher Hydraulikheber vom Fahrwerk auf die Stahlträger am Montageort ablassen. Innerhalb von drei Tagen wurden auf diese Weise die beiden Pufferspeicher und die sieben Kältemaschinen erfolgreich eingebracht und positioniert. Das elektrische Fahrwerk erleichterte diesen Einsatz maßgeblich und sorgte durch den geringen Lärm und die Emissionsfreiheit für ein angenehmes Arbeitsumfeld, dessen Vorteile auch der Elektrokompakt wieder ausspielte.