Riga Mainz unterstützt den Netzausbau

Umschlag eines Transformators im Schwerguthafen Andernach

Ein kleiner Zug am Joystick in der Kabine von Kranführer Daniel Schleicher brachte Bewegung in die Sache. Die armdicken Drahtseile begannen sich zu spannen und machten ihre Mühe durch lautes Knacken bemerkbar. Langsam hob sich die Hakenflasche des Raupenkrans, doch an der Kante des Nordkais im Rheinhafens Andernach sah man nur die langen Stahltaue. Umgeben von Stahlcoils und Überseecontainern überragten die massiven Ausleger des Krans sogar die fahrenden Containerbrücken des größten Hafengeländes am Mittelrhein. Einige Meter unterhalb der Kaikante lag ein Schiff, beladen mit einem Transformator für das Umspannwerk Weißenthurm. Mehr als dreizehn Meter lang und 422 Tonnen schwer war die Ladung. Ein wahrer Koloss, dessen Transportweg nun auf dem Wasser, kommend aus dem Schwerguthafen Mannheim, ein Stück auf der Straße weitergeführt wurde. Gut drei Kilometer später bewältigte der Trafo auf einem ferngesteuerten Selbstfahrer. Die Strecke führte zum Bahnhof Andernach, wo das Teil dann in einen Tragschnabelwagen eingehängt und zum endgültigen Ziel transportiert wurde.

Damit alles gelang, musste zunächst in nur zwei Tagen der große Raupenkran LR 1600/2 vom Team um Wolfgang Schubach montiert werden. Insgesamt 540 Tonnen Ballast wurden neben dem Grundgerät und vielen Gittermastteilen angeliefert. Beim Aufbau unterstützten auch der Begleitkran LTM 1230-5.1 sowie ein Teleskopstapler. Für den Fahrweg des Kranes wurden Gleise mittels Schotter und Lastverteilmatten überbaut. Vor dem eigentlichen Hub mussten noch Hebegestelle an den Trafo montiert und die zwanzig Meter langen Stahlseile eingehängt werden. Damit die Last gleichmäßig verteilt wurde, kamen auch zwei Spreizen mit Rollen zwischen der Hakenflasche und der Ladung zum Einsatz.

Kaum hatte der Transformator die Höhe der Kaimauer erreicht, legte das Schiff bereits ab und auf der Straße rollte der 35 Meter lange Transporter an, der für die Weiterfahrt sorgen sollte. Routiniert stellte der Kranführer den Hauptmast des Kranes steiler und setzte die Raupe einige Meter zurück, damit die Last nicht mehr über dem Wasser, sondern über der Straße schwebte. Das Fahrzeug rollte heran und der Transformator wurde millimetergenau positioniert.